Ein Buch mit sieben Siegeln

Ein Buch mit sieben Siegeln
Ein Buch mit sieben Siegeln
 
Die Wendung »jemandem oder für jemanden ein Buch mit sieben Siegeln sein« hat die Bedeutung »für jemanden unverständlich, nicht durchschaubar sein, ein Geheimnis bleiben«. Sie hat ihren Ursprung in der Bibel. Dort ist an mehreren Stellen von einem Buch die Rede, das als »Buch des Lebens« (vergleiche auch diesen Artikel) bezeichnet wird. In der Offenbarung des Johannes 5, 1 heißt es von diesem Buch: »Und ich sah in der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß, ein Buch, beschrieben inwendig und auswendig, versiegelt mit sieben Siegeln.« Und in Vers 3 heißt es weiter: »Und niemand im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde konnte das Buch auftun und hineinsehen.« Goethe gebraucht die Wendung »jemandem ein Buch mit sieben Siegeln sein« im Faust (Faust I, Nacht): Der Famulus Wagner, der davon schwärmt, sich »in den Geist der Zeiten zu versetzen«, wird von Faust mit den Worten zurechtgewiesen: »Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit/Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln. ..«

Universal-Lexikon. 2012.

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